Die richtige Aufhängung der Hängematte ist eine wichtige Frage. Schließlich geht es um unbeschwertes Erlebnis und auch um Sicherheit.
Grundsätzlich läßt sich eine Hängematte natürlich überall aufhängen, wo es zwei stabile Befestigungspunkte in der richtigen Höhe und mit dem nötigen Abstand voneinander gibt. Das können Bäume, Hauswände mit Wandhaken, Balkenkonstruktionen, Schaukel- und Teppichstangen usw. sein. Wer es bequem haben will, besorgt sich gleich zur Hängematte ein extra Hängematten – Gestell dazu.
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Wie die Hängematte zu Deinem Lieblingsplatz wird
Die richtige Höhe für die Hängematte
Zu allererst mal die Feststellung, daß Du Deine Hängematte gar nicht sooo hoch aufhängen mußt. Im Grunde würden schon 20.. 30 cm über dem Boden (am tiefsten Punkt, also i.d.R. dort, wo das Gesäß zum Liegen kommt) völlig ausreichen. Du kannst frei schwingen, liegst nicht auf dem Boden auf und kannst den Blick zum Himmel genauso genießen wie aus 3m Höhe. Für outdoor- Lager ist das – entgegen allen Poser – Fotos mit Hängematten – Liegeplätzen über Flußtälern oder Schluchten – sogar die optimalere Variante. Schließlich wollen wir uns in die Natur integrieren und nicht beherrschen. Etwas höher kann’s sein, um der Bodenfeuchtigkeit zu entkommen.

O.k., für die meisten wäre eine Hängematte in 20.. 30cm zu niedrig. Warum? Weil wie bequemerweise davon ausgehen, daß wir uns ohne bücken einfach in die Matte legen können. Also bevorzugen wir intuitiv eine Höhe ähnlich wie die Matratzenhöhe bei einem normal aufgebauten Bett. Sitzhöhe sozusagen. Der Gedanke ist auch gar nicht so schlecht, denn aus der Sitzhaltung können wir uns recht gut in die Hängematte legen. Daraus folgt, die Mitte der Hängematte sollte am Besten in etwa in Sitzhöhe hängen. Allerdings mußt Du noch beachten, daß sich das „Gesamtsystem“ unter dem Körpergewicht etwas streckt und dehnt, so daß die Hängematte vor allem mittig um einiges nach unten gedrückt wird. Das kann gut und gerne 20 bis 30cm ausmachen. Abhängig ist das davon, wie dehnungsstabil Befestigungsmaterialien und die Hängematte selbst sind und wie weit die Aufhängepunkte voneinander entfernt sind. Naja, wir wollen’s nicht zu kompliziert machen – versuch, die Hängematte so aufzuhängen, daß die Mitte in etwa auf Hüfthöhe hängenbleibt. Natürlich kannst Du für Dich auch jede andere Höhe wählen, wenn Dir danach ist. Wenn Du zwischen zwei Baumkronen hängst, mach ein Foto und schick es mir!
Der Ort zur Aufhängung einer Hängematte
Und da wären wir auch schon beim Ort. Denn davon hängt vor allem die Art der Befestigung, Material, Montage usw. ab. Grundsätzlich werden Hängematten ja z.T. drinnen in der Wohnung oder im Büro aufgehangen oder draußen, im Garten, Park oder am Picknick-Platz im Wald…
Ein wesentlicher Faktor für den richtigen Platz ist die „Spannweite“ der Hängematte. Also die Länge der Hängematte bzw. der Mindest- Abstand zwischen den Aufhängepunkten. Diese Distanz geht i.d.R. bei 2,60m Abstand los und kann bis zu 4 m für große Hängematten reichen. Natürlich gibt es für längere Abstände immer noch eine Variabilität durch Verwendung längerer Seile (wofür dann aber auch immer höher liegende Aufhängungen verwendet werden müssen und das Gesamtsystem wird „beweglicher“). Doch der Mindestabstand wird durch die Hängematte selbst vorgegeben mit ihren Aufhänge-Ösen. D.h. Länge der Liegefläche plus Länge der Spannleinen bis zur Verknüpfung mit den Halteseilen. Reicht der Platz von der Länge her nicht, bleibt als kleinere Alternative der Hängesessel.
Draußen gibt es viele natürliche bzw. vorhandene Aufhänge- Möglichkeiten, vor allem Bäume oder auch Pfähle. Bergsteiger finden vielleicht passende Felsnasen, Traktorfahrer können einen Punkt an einer Maschinenhalterung anbringen…
In den Räumen einer Wohnung wird es normalerweise schwierig, bereits die passenden Aufhängepunkte für eine Hängematte zu finden. Da bedarf es konkreter Vorbereitungen bzw. die Anbringung von Befestigungen. Und dafür müssen die passenden Materialien besorgt werden.
Selbstverständlich können sowohl drinnen als auch draußen Hängemattengestelle verwendet werden, um einfach eine optimale Aufhängung zu schaffen.
Befestigungsmaterialien für die Hängematte
Für draußen
Wenn draußen Bäume oder Pfähle als Befestigung für die Hängematte dienen sollen, dann brauchst Du dazu möglichst Bänder. Diese müssen natürlich die Last der Hängematte (samt Personen) abfangen können und gleichzeitig eine feste Basis für die Matte schaffen. Bänder sind dazu besser geeignet als Seile (wenn nicht eine Astgabel ein abrutschen verhindert), weil breite Bänder durch ihre Oberfläche eine Reibungkraft auf den Pfahl oder den Baumstamm übertragen, die ein herunterrutschen verhindert. Außerdem quetschen Bänder die Rinde der Bäume nicht punktuell, sondern verteilen den Druck über die Auflagefläche, so daß Baumschäden verringert werden.

Wenn es sich nicht ein spezielles Aufhängesystem mit zuziehender Schlinge handelt, sollte das Band ein-einhalb mal um den Stamm gewickelt werden. Damit ist ein Abrutschen oder langsames Abgleiten selbst an glatten Pfählen quasi ausgeschlossen. Seile mit ihrem Runden Querschnitt könnten sonst sogar der Schwerkraft folgend abrollen.
Ein erprobtes Aufhängesystem für Hängematten ist zu empfehlen, da es verstellbar, an die Situation anpaßbar und leicht auf und abzubauen geht.
Oftmals fehlt im Freien der zweite Aufhängepunkt für die Hängematte. Eine Stelle ist schnell gefunden, ob ein Baum, ein Pfahl oder ein Haken in der Mauer. Doch für die Hängematte sind zwei Aufhängepunkte erforderlich – im richtigen Abstand und der passenden Höhe. Das Aufstell – Dreieck Madeira* macht Dich sehr flexibel in dieser Hinsicht, da Du damit die Hängematte über das Stützdreieck verankern kannst.
Für Drinnen
Drinnen kommt es bei der Aufhängung Deiner Hängematte sehr auf die Situation an. Im Fachwerkhaus können stabile Schraubhaken in den Balken verschraubt werden. Schaukelhaken aus dem Baumarkt eignen sich dazu ganz gut. Am Besten wäre es, wenn diese durch eine Bohrung durchgeführt und mit Scheibe und Mutter von der Rückseite verschraubt werden. Gleiches wäre auch die stabilste Lösung für Mauerwerk – Loch durch die Wand und von der Rückseite her verschraubt. Möglichst mit einer großen Scheibe oder Metallplatte, die die Auflagefläche an der Wand vergrößert. Auch für die Aufhängung in der Wohnung oder an der Hauswand der Terrasse gibt es spezielle Systeme wie z.B. Casa Mount von La Siesta*.
Für die Hängematte auf dem Balkon können eventuell die Stahlträger der Balkonkonstruktion oder Stahlschienen der Brüstung mit genutzt werden. Dann sind wieder Bänder die besten Verknüpfungspunkte. Eventuell muß eine Seite der Befestigung auch wieder im Mauerwerk der Hauswand erfolgen – dann mit einer tiefen Bohrung und Dübel. Auch hier können Schaukelhaken gute Dienste leisten. Achtung – Außenwand – Dämmungen können keine Hängemattenbefestigung tragen!
Die Last – Hängemattenbelastung richtig einschätzen
Die Aufhängung für eine Hängematte muß Dein Körpergewicht samt Kleidung und das Eigengewicht der Matte tragen können. Also, bei normalgroßen Männern etwa 85-90 Kilogramm. Hängematten für 2 Personen entsprechend fast das Doppelte. Seile und Karabinerhaken müssen für diese Lasten ausgelegt sein.
Die Gesamtlast verteilt sich auf zwei Aufhängepunkte, so daß rund 45 Kilogramm im ersten Fall anliegen. Doch wegen Bewegungen kann kurzzeitig auch eine höhere Last an einen Punkt, entsprechend weniger auf den anderen wirken.
Bauhölzer wie Fichte, Kiefer oder Eiche von 12cm Durchmesser bzw. Kantenlänge können diese Last normalerweise tragen. Auch beim Mauerwerk von 24cm Stärke sollte es damit kein Problem geben. Wobei immer noch noch die Zugkraft hinzukommt, die bedacht werden muß. Besonders bei gedübelten Mauerhaken mußt Du mitbedenken „kann die Zugkraft den Haken samt Dübel herausreißen?“ Wenn präzise gearbeitet worden ist, eigentlich nicht. Doch ab und zu solltest Du beim Wandhaken genauer hinschauen, ob dieser sich eventuell wegen weicher bröseliger Materialien durch die Schaukelbewegungen Stück für Stück „herausarbeitet“.
Baumschutz für Hängematten – Freunde
Wie oben schon geschildert, solltest Du Deine Hängematte nur an Bäumen aufhängen, wenn Du dazu Bänder verwendest. Die Bäume müssen bereits älter sein und eine verholzte Rinde aufweisen! Leider werden oft Hängematten und Spielgeräte o.ä. an zu jungen Bäumen festgebunden. Und das noch mit Seilen oder Schnüren. Diese schneiden in die Rinde ein oder quetschen diese stark. Das kann sehr schnell zum Absterben des Baumes führen, denn unter der Rinde verlaufen die Leitungsbahnen – ähnlich wie die Blutgefäße – über die Wasser und Nährstoffe nach oben und Assimilate (Zucker etc.) nach unten transportiert werden. Durch eine Quetschung wird also dieser Stofftransport gestört oder unterbunden, die Leitbahnen können unreparabel zerstört werden. Viele junge Bäume sterben jedes Jahr, weil die Rinde am Stamm beschädigt wird – durch Wäscheleinen, durch Anfahrschäden, durch Motorsensen oder eben durch Hängematten.

Bäume mit verholzter Rinde können die Lasten, verteilt durch ausreichend breite Bänder, aufnehmen, ohne davon geschädigt zu werden. Deshalb suche Dir unbedingt zur Aufhängung Deiner Hängematte ältere Bäume, möglichst Harthölzer wie Eiche, Esche oder Buche oder Nadelbäume wie Fichte und Kiefer.
Wenn Du Dir keine Aufhängung mit Transportbändern oder alten Sicherheitsgurten selbst basteln kannst, ist z.B. das Adventure – Rope – System von Amazonas* eine gute Empfehlung. Denn es läßt sich schnell anbringen, ist ziemlich flexibel in der Länge und im kleinen Verpackungsbeutel noch leicht zu transportieren. (90g, belastbar bis 150kg, ca. 30€)
Weitere Baumgurte:
Ticket to the moon, Moon Strap Baumgurt*, ca. 320g, belastbar bis 200kg, ca.25,00€
Bushman Hängematten Aufhängebänder, belastbar bis 200kg, ca. 25,00€

Bildquellen: 003 – unsplash/ chamindu perera, 021- unsplash/ drew coffman, 042 – unsplash/ tobias tullius; Produktbilder: Hersteller/ Händler